Das Konzept


Um zu einem Thema einen Film zu machen benötigt es einen abgestuften Produktionsprozess mit mehr oder weniger gleichem Ablauf. Die SchülerInnen sollen im Prozess lernen, wie sie aus den zum Thema gesammelten Informationen einen Film herstellen können, der ihre Ideen verständlich einem Publikum „erzählt“, das sich mit dem Thema noch nicht beschäftigt hat.

Am Anfang eines jeden Films steht die Idee.

Schon die Ideenfindung ist ein dynamischer Prozess, bei dem deutlich wird, welche Themen die SchülerInnen beschäftigen und mit welchen Themen sie sich auskennen. Um die Gruppe zu motivieren und niemanden zurückzulassen, sollte der Prozess der Themenfindung so offen wie möglich gestaltet werden. Geeignete Methode ist das Brainstorming. Die dabei gesammelten Ideen können im zweiten Schritt ausführlich diskutiert und auf ihre Umsetzbarkeit hin geprüft werden. Bei vielen verschiedenen Ideen bietet sich auch eine Arbeitsphase in Kleingruppen an.

Ist die Idee gefunden, wird die Umsetzung geplant und jetzt wird es filmisch! Es muss eine Drehbuch her.

Doch bevor ein Drehbuch entstehen kann, ist eine Recherche zu dem jeweiligen Thema dran. Die SchülerInnen sammeln Informationen zum festgelegten Stoff. Entweder wissen sie schon viel darüber, dann wird es verschriftlicht und als Stoffsammlung genutzt. Oder sie müssen sich die Informationen erst beschaffen, dann recherchieren sie. Das geschieht in der Regele selbständig im Internet, wobei dieser Prozess vom Teamer aufmerksam begleitet werden sollte. 

Die DrehbuchautorInnen  erfinden dann aus dem Stoff eigene Geschichten, die nach dramaturgischen Gesichtspunkten in eine filmische Form gebracht werden müssen. „Dramaturgisch“ heißt: Entwickeln von Haupt- und Nebenhandlungen, Erklären der handelnden Personen (soziales Umfeld, Konflikte), Ausarbeiten von Dialogen (Was wird gesprochen?) – alles unter Berücksichtigung des interessanten Erzählens, der Spannung, um die Aufmerksamkeit der Zuschauer zu lenken und zu halten. „Filmisch“ heißt: Beachten der Möglichkeiten eines Erzählens in Bildern (was soll wie und warum zu sehen sein?)


Daraus ergibt sich folgender Arbeitsablauf:


Recherche

Die mediale Umsetzung von Ideen verlangt eine inhaltliche, gestalterische, aber auch technische Vorbereitung. Mit der in unseren Projekten angewendetenten Methode des Media Action Project  von Dirk Schouten und Rob Watling gelingt die Integration von Medien im projektbasierten Unterricht. Für Lehrkräfte, die mit der Betreuung, Planung und Abwicklung von Medienprojekten zu tun haben, empfiehlt sich das Media Action Modell als hervorragendes Werkzeug zur Entwicklung und Analyse sowie als Produktionsleitfaden. Das Modell bietet Lehrkräften, Eltern und Schüler:innen einen systematischen Zugang bei der praktischen Medienarbeit innerhalb der Schule. Es bietet einen methodischen Ansatz für die Planung der organisatorischen Struktur sowie einen Leitfaden zur Reflexion von Prozessen und Subprozessen während der praktischen Medienarbeit. In der Folge bietet das Modell zwölf mögliche Stufen an. 


Themenfindung/Self-Research Bevor wir an die Arbeit gehen, muss logischerweise das Thema definiert und der Wissensstand in Bezug auf das gewählte Thema evaluiert werden. 

 

Kulturelle, historische und soziale Aspekte Die Problematisierung von Festgefahrenem. Suche nach Vorurteilen und In-Frage-Stellung von Gewohntem. Erprobung von neuen Gesichtspunkten. 


Fokussierung und Präzisierung des Themas  Jedes gewählte Thema hat das Potential für unzählige Projekte. Auf dieser Stufe ist eine genaue Eingrenzung des Themas vonnöten. 


Formulierung einer Meinung  Hier fordert das Modell die Gruppe auf, einen bestimmten Prozess zu durchlaufen, um eine bestimmte Meinung zu artikulieren. Dies hilft den Teilnehmern bei der Fokussierung und gibt dem Projekt eine bestimmte Richtung. Damit wird ein wichtiger Schritt für die Durchführung der Research-Phase eingeleitet.  


Research Während der Research-Phase werden Meinungen und Analysen verschiedener Gruppierungen oder Menschen verglichen und evaluiert. Dabei wird auch auf die Art der Information und ihre Verfügbarkeit hingewiesen. 


Analyse  Dabei wird das bei der Research-Phase gesammelte Material mit den Meinungen und Annahmen verglichen. Dieser Prozess transformiert die Annahmen und Meinungen in ein Motto.

 

Formulierung eines Mottos Die erarbeitete Meinung kann nun als Statement kommuniziert werden und wird als Motto für die Produktion ausgegeben. 


Wahl der Zielgruppe  An diesem Punkt angelangt werden endgültige Entscheidungen über die zu erreichende Zielgruppe gefällt. 


Wahl des Mediums  Das beste Medium (Radio, Zeitung, Video …) – um diese Zielgruppe zu erreichen – wird festgelegt. 


Wahl der Form  Bei der Wahl des Mediums ist auch über die Form der Produktion zu entscheiden (dokumentarisch, narrativ). 

 

Produktion  Dies ist der tatsächliche Vorgang beim Produzieren des „Textes“ (Videos). Darin enthalten ist die Aufnahme, das Analysieren des Rohmaterials, das Schneiden und gegebenenfalls das Vertonen. 

 

Präsentation  Eine Produktion ist erst dann beendet, wenn dem Zielpublikum das Werk präsentiert wurde und seine Reaktionen überprüft werden können. Nur wenn dieser Punkt erfüllt ist, kann die Gruppe ihre Arbeit evaluieren.