Jüdisches Leben in Thüringen gestern und heute

Ein medienpädagogisches Projekt der Geschichtswerkstatt Jena e.V. im Rahmen des Thüringer Themenjahres „Neun Jahrhunderte Jüdisches Leben in Thüringen“

In unserem Medienprojekt können sich die Schüler:innen und Jugendlichen mit dem Leben und Wirken von jüdischen Mitbürger:innen gestern und heute beschäftigen. Dabei sollen regionale Geschichte, Persönlichkeiten ein Themenschwerpunkt sein. Sofern eine jüdische Gemeinde existiert können die Schüler:innen auch direkt Kontakt aufnehmen. Bei dem Projekt soll immer auch ein Bezug zur Lebenswelt der Jugendlichen eine Rolle spielen. Die Erfahrungen, Rechercheergebnisse im Laufe des Projektes werden in Medienprodukten sichtbar gemacht. 

Eine Möglichkeit der Annäherung an eine historisch bedeutsame Person ist die Beschäftigung mit dem Schaffen des zweimaligen Prorektors der Universität Jena, Eduard Rosenthal, dem „Vater der Thüringer Verfassung“ und seines gesellschaftlichen Umfelds. Das soll junge Menschen mit den demokratischen Wurzeln des Landes Thüringen und der hier wirkenden Menschen bekannt machen. 

Unser Projekt nimmt den Dokumentarfilm „Eduard Rosenthal – Fragmente eines Lebens“ und die umfangreichen biographischen Recherchen von Dietmar Ebert als Grundlage, um junge Menschen sowohl mit ethischen Grundlagen einer demokratischen Gesellschaft als auch dem Wirken und Einfluss von Einzelnen in Kontakt zu bringen und zu diskutieren.
Aber was hat das alles mit uns zu tun? Eduard Rosenthal hat mit seinem Ethos und seiner juristischen Beratung Grundlagen für viele sozialpolitische und sozial-kulturelle Entwicklungen gelegt, die bis heute Wirkung entfalten. Die Bedeutung seines Wirkens, das Agieren in Netzwerken und die Offenheit für die verschiedenen politischen Denkansätze seiner Zeit spielen dabei eine besondere Rolle. Als Mensch war er von großer Bescheidenheit. Gutes zu tun, war für ihn selbstverständlich, dazu brauchte es großer Worte der Mit- und Nachwelt nicht.
Eduard Rosenthal verstarb im Jahr 1926. Seine Frau musste die Repressalien und Diskriminierungen im Nationalsozialistischen Deutschland ertragen und nahm sich 1941 das Leben.

Mit diesem Projekt wird aktive Erinnerungsarbeit geleistet. Die Schüler:innen sollen ihre eigenen Gedanken zu Medienprodukten verarbeiten und auf dem Projektblog veröffentlichen. So können sich die Jugendlichen aktiv an der öffentlichen Meinungsbildung beteiligen.

Die verwendeten Methoden sind Filmvorführung mit anschließender Diskussion, eigene und geführte Recherche, Spurensuche, Besuch von Erinnerungsorten, Gruppengespräche, Brainstorming, Drehbuchentwicklung, Reflexion in den Projektphasen und Veröffentlichung der Ergebnisse.Wir bieten zur Umsetzung des Projektes folgende Module an:

Modul 1 – Ein Projekttag
Film als Einstieg und Diskussion
Arbeit in Kleingruppen an eigenem Medienprodukt
Präsentation
Publikation im Projektblog

Modul 2 –  Drei Projekttage
Film als Einstieg und Diskussion
Recherche
Spurensuche in der Stadt
Arbeit in Kleingruppen an eigenem Medienprodukt
Präsentation
Publikation im Projektblog

Modul 3 –  Projektwoche
Film als Einstieg und Diskussion
Umfangreiche, begleitete Recherche
Kontakte zu jüdischen Gemeinden, Kirchen u.ä.
Spurensuche in der Stadt
Arbeit in Kleingruppen an eigenem Medienprodukt
Präsentation
Publikation im Projektblog

Kontakt:

Geschichtswerkstatt Jena e.V., Heinrich-Heine-Straße 1, 07749 Jena 

Projektleiter: Torsten Eckold
E-Mail: t.eckold@geschichtswerkstatt-jena.de

Das Projekt wurde finanziert durch das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (TMBJS) im Rahmen des Thüringer Landesprogramms für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit, die Thüringer Staatskanzlei und die Thüringer Landesmedienanstalt (TLM).


Die hier vorgenommene Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung des TMBJS dar. Für inhaltliche Aussagen tragen die Autoren die Verantwortung.